Am ende des Winters by Silverberg Robert

Am ende des Winters by Silverberg Robert

Autor:Silverberg Robert
Die sprache: de
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2011-08-01T10:58:24+00:00


10. Kapitel Fluß und Abgrund

Koshmar sprach: „Also soll es Lakkamai für dich sein, ja?" Es war der dritte Tag nach dem Ende der Regenzeit. Koshmar und Torlyri waren bei Einbruch der Nacht allein in dem Haus, das sie gemeinsam bewohnten. Es war nach dem Mahl, zu dem sich der ganze Stamm zur Feier des Mitwinterfestes des Ernährers versammelt hatte - alle, außer dem immer noch geheimnisvoll abwesenden Sachkor, nach dem inzwischen Tag um Tag Suchtrupps ausgeschickt wurden.

Torlyri, die sich bequem ausgestreckt hatte, setzte sich hastig auf. Noch nie hatte Koshmar einen derartigen Ausdruck auf ihrem Gesicht gesehen: Furcht und eine irgendwie schafsdümmliche Schuldbewußtheit, etwas, das kecker Herausforderung ziemlich nahe kam, alles vermischt und gleichzeitig.

„Du weißt es also?"

Koshmar lachte rauh. „Wer wüßte es nicht? Hältst du mich für ein Kind, Torlyri? Nachdem ihr zwei euch seit Wochen in jedem Winkel der Siedlung geradezu mit den Augen verschlungen habt - nachdem du mit jedem dritten Satz, den du anfängst, Lakkamais Namen sagst, während du früher ein ganzes Jahr und noch ein halbes dazu verstreichen lassen konntest, ohne je einen Anlaß zu finden, von ihm zu reden."

Torlyri senkte beschämt den Blick. „Und - du bist zornig auf mich, Koshmar?"

„Hat sich das so angehört? Als wäre ich wütend darüber, daß du glücklich bist?" Doch in Wirklichkeit war Koshmar viel tiefer beunruhigt, als sie selbst dies je für möglich gehalten hätte. Seit geraumer Zeit wußte sie nun schon, daß so etwas geschehen werde, und sie hatte sich selbst immer vorgeredet, daß sie dann stark sein würde, wenn es einmal eintraf. Doch jetzt, wo es so gekommen war, bedrückte es ihr Herz wie eine schwere Last. Nach einer Weile sagte sie: „Du hast bereits mit ihm kopuliert, nicht wahr?"

Torlyris „Ja" war kaum vernehmbar.

„Früher einmal, als wir noch Mädchen waren, vor langer Zeit, hast du das getan. Mit Samnibolon, wenn ich mich recht erinnere. Minbains Samnibolon, stimmt's?"

Torlyri nickte. „Ja, und noch ein, zwei anderen. Aber ich war damals noch sehr jung. Und es ist so unendlich lang her."

„Und es bereitet dir Vergnügen?"

„Jetzt, ja", sagte Torlyri leise. „Damals, früher, da empfand ich nichts dabei. Jetzt, sehr." „Großes Vergnügen?"

„Manchmal", sagte Torlyri mit rauher, schuldbewußter Stimme.

„Das freut mich ungemein für dich." Koshmar klang schrill und gezwungen. „Du weißt ja, daß ich in der Kopulation nie etwas gefunden habe. Aber angeblich bringt es einem ja was, sagt man."

„Vielleicht muß man es mit der richtigen Person tun."

Koshmar schnaubte durch die Nase. „Für mich gibt es dafür keine richtige Person, und das weißt du genau! Wenn du ein Mann wärst, Torlyri, würde ich nur allzu gern mit dir kopulieren. glaube ich. Aber wir haben ja unser Tvinnr, du und ich. Das haben wir, und mir genügt es. Ein Stammeshäuptling braucht nicht zu kopulieren."

Ebenso wenig wie die Opferpriesterin, fügte Koshmar stumm hinzu.

Sie wandte den Blick ab, damit Torlyri ihr nicht den Gedanken aus den Augen ablesen könne. Sie hatte geschworen, Torlyri in nichts zu behindern, wie schmerzlich dies auch für sie selbst werden mochte.

Torlyri sagte: „Da du gerade von Tvinnr sprachst."

„Ja, sprich auch du



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